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Blackout-Kampagne "Nein zu No-Billag"

11.01.2018 15:59

Weil durch eine Annahme der Initiative auch viele Filmschaffende betroffen wären, treten Cinésuisse, der Dachverband der Schweizer Film- und Audiovisionsbranche, und seine Mitglieder sowie zahlreiche weitere Verbände aus der Kommunikationswirtschaft «entschieden gegen diese schädliche Initiative ein».

Der Wortlaut der "No-Billag"-Initiative ist irreführend: Die Initiative schafft nicht die Billag ab, sondern das Schweizer Radio und Fernsehen. Der Text der Initiative verdeutlicht das: Auf Beginn des nächst kommenden Jahres werden die Gebühren abgeschafft und die Konzessionen (Senderechte) von Schweizer Radio und Fernsehen an den Meistbietenden versteigert. Die Volksinitiative "Ja zur Abschaffung der Radio- und Fernsehgebühren" würde dem Schweizer Radio und Fernsehen die finanzielle Grundlage entziehen. Der Betrieb der SRG müsste eingestellt werden. Dies hat der Bundesrat klar kommuniziert.

Die Schweiz würde auf einen Schlag einer der wichtigsten unabhängigen Qualitätsmedienhäuser verlieren. Und damit auch ein Stück Identität, welche ausländische Medien und soziale Medien nie und nimmer ersetzen könnten, wer etwas anderes behauptet hat den Initiativtext nicht gelesen. Wie beliebt und wichtig das Schweizer Radio und Fernsehen ist, widerspiegelt sich in den hohen Einschaltquoten und hohen Reichweiten - der Marktanteil der Radioprogramme beträgt rund zwei Drittel, derjenige der Fernsehprogramme rund ein Drittel. Ohne Schweizer Radio und Fernsehen gäbe es kein Medium mehr, das jede Woche 94% aller Haushalte erreicht.

Dies käme für die Schweizerinnen und Schweizer teuer zu stehen: Die Schweizer Bevölkerung würde den kommerziellen Anbietern nämlich ausgeliefert sein und für viele Angebote zusätzlich zur Kasse gebeten werden. Die bisherigen Werbeeinnahmen würden grösstenteils ins Ausland fliessen. Zudem wäre eine Annahme der Initiative auch sonst ein miserables Geschäft: Rund 15'000 Menschen würden ihren Job verlieren. Auch viele Filmschaffende. Auch darum treten Cinésuisse, der Dachverband der Schweizer Film- und Audiovisionsbranche, und seine Mitglieder sowie zahlreiche weitere Verbände aus der Kommunikationswirtschaft entschieden gegen diese schädliche Initiative ein. Unterstützung in Form von Strategie und Kreation erhalten sie von der Agentur Havas, für deren CEO Frank Bodin dieses Engagement eine Herzensangelegenheit ist.

Die kürzesten Kinospots der Schweiz ab 11. Januar

Ein Abstimmungs-Aus des Schweizer Radios und Fernsehens würde im doppelten Sinne ein Blackout bedeuten: Ein Blackout für die SRG und ein Blackout für die Schweiz. Die von Havas für die Cinésuisse konzipierte Kampagne nimmt genau dies auf: In Kürzestspots mit beliebten Schweizer Persönlichkeiten wird dem Publikum vor Augen geführt, was ein Blackout bedeutet.

Zahlreiche Schweizer Persönlichkeiten haben sich sofort für die Kampagne zur Verfügung gestellt. Darunter die Schauspieler Bruno Ganz, Joel Basman, Stefan Gubser und die Schauspielerin Tonia Maria Zindel. Aber auch Musiker wie Stefanie Heinzmann und Seven sind zu sehen. Produziert wurden die Spots von von Mitgliedern der Cinésuisse. Die Spots laufen ab 11. Januar in den meisten Kinos der Deutschschweiz. In den sozialen Medien werden die Spots jeweils mit zusätzlichen Argumenten gegen die Initiative ergänzt, so steht auf einem Chart zur Bündnerin Tonia Maria Zindel "Ohne Schweizer Radio und Fernsehen stünden unsere vier Landessprachen nirgends mehr auf dem Programm." Oder bei Stefanie Heinzmann: "Ohne Schweizer Radio und Fernsehen ginge ein Stück Schweiz verloren." Oder bei Bruno Ganz: "Ohne Schweizer Radio und Fernsehen würde die freie Meinungsbildung leiden. Und damit die Demokratie."